BUND-Landesverband Hamburg

Hochbeet

Wer in seinem Garten mal etwas Neues ausprobieren oder den Ertrag seiner Nutzbeete steigern möchte, dem empfehlen wir das Anlegen eines Hochbeets. Wie Sie ein Hochbeet selber bauen zeigen wir hier!

Hochbeet-Bau selbst gemacht!

Wer in seinem Garten mal etwas Neues ausprobieren oder den Ertrag seiner Nutzbeete steigern möchte, dem empfehlen wir das Anlegen eines Hochbeets. Hierbei handelt es sich um ein Beet, das ganzflächig um 70 bis 80 Zentimeter angehoben wird. Die Vorteile dieser Anbauform gegenüber dem einfachen Flachbeet sind vielfältig.

Zum einen ist der Ertrag eines Hochbeetes weitaus höher als bei anderen Freilandkulturen. Aufgrund ihrer größeren Außenfläche und dem Rottungsprozess im Inneren sind Hochbeete bis zu 4 Grad wärmer als ebene Anbauflächen und begünstigen somit die  Keimung und das Wachstum der Pflanzen. Dies hat eine frühe Ernte und höhere Erträge zur Folge.

Durch die spezielle Schichtung des Hochbeetes  verbessert sich die Qualität des Bodens, er wird lockerer und nährstoffreicher. Hecken- und Baumschnittreste sowie andere grobe Pflanzenteile können beim Aufbau eines solchen Beetes  sinnvoll mitverarbeitet werden.

Ein weiterer Vorteil dieser Bewirtschaftungsform ist, dass sie besonders gut von älteren und bewegungseingeschränkten Personen genutzt werden kann. Denn aufgrund der Beethöhe und Beschaffenheit entfallen das lästige Bücken und Umgraben. Auch für Gärtnerinnen und Gärtner mit Rückenbeschwerden ideal! Des Menschen Freud ist der Schnecken Leid - Schnecken und andere kriechende Tiere erklimmen das Hochbeet nicht so schnell. Salat und Co. sind also eher vorm „Mundraub“ geschützt.

Hochbeete sind zudem für das Gärtnern auf kargen Böden, in der Stadt oder belasteten Böden sehr gut geeignet.

Probieren Sie es doch einfach einmal aus. Erfreuen Sie sich an den Vorteilen dieser Freilandkultur, legen Sie ein Hochbeet an und teilen Sie Ihr Wissen mit anderen Hobbygärtnern. Wir wünschen Ihnen schon jetzt viel Spaß dabei…

Vorbereitung und Planung

Die beste Zeit für die Planung eines Hochbeets ist der Herbst. Denn zu dieser Jahreszeit fallen Ast-, Heckenschnitt und Laub an. Bis zum finalen Bau des Hochbeetes im Frühjahr sollte man das Schnittgut in einer Ecke des Gartens über den Winter lagern. Über den Winter hinweg hat man nun genügend Zeit, sich für ein Hochbeet-Modell zu entscheiden. In Garten- und Baumärkten gibt es eine reiche Auswahl an verschiedensten Bausätzen, die sich in Größe, Form, Holzart, Farbe und Preis unterscheiden. Aufwendiger, aber individueller wird ihr Hochbeet, wenn Sie es selbst aus Brettern oder Paletten zusammenbauen. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Beachten Sie bei der Planung allerdings die Größe des späteren  Standortes und die Größe bzw. Höhe des Hochbeetes. Z.B. entscheidet die Tiefe des Beetes darüber, ob Sie von allen Seiten daran arbeiten und an alle Pflanzen problemlos herankommen können.

Standfläche

Sorgen Sie für einen festen und waagerechten Untergrund. Die einfachste Möglichkeit sind Steinplatten, die so ausgelegt sind, dass der Rahmen darauf platziert werden kann. Lassen Sie dabei den Bereich in der Mitte von den Platten unbedeckt. Ebenso sollte zwischen Rahmen und Standfläche ein kleiner Spalt gelassen werden, damit eine optimale Belüftung von unten gewährleistet ist.

Eine weitere Möglichkeit bieten Rahmenkonstruktionen mit längeren Kanthölzern, die über Einschlaghülsen standfest und stabil gemacht werden.
Der nächste Schritt wäre das Anbringen eines Wühlmausgitters, um Nagetiere vorm Durchwühlen und Abernten ihres Hochbeetes abzuhalten. Wir verzichten allerdings auf diese Abwehrmaßnahme und halten es lieber mit dem „Nehmen & Geben“.

Holzgerüst

Wenn Sie das Holz und alle notwendigen Werkzeuge zusammen haben, steht dem Zusammenbau ihres Hochbeetes nichts mehr im Wege. Da die Außenhaut ihres Beetes im Anschluss der Witterung frei ausgesetzt ist, sollte langlebiges, beständiges Holz verwendet werden. Bei der Verwendung von Holzschutzlasur ist auf möglichst ökologisch verträgliche Produkte zu achten; schließlich wollen Sie das darin wachsende Gemüse ja anschließend verzehren.

Zwar mögen wir Plastik normalerweise nicht besonders, aber um ihr Holz auch von innen zu schützen, hat es sich einfach bewährt, das Hochbeet mit Folie auszukleiden. Am besten eignen sich Noppenbahnen; ggf. können Sie auch auf PVC- oder Teichfolie zurückgreifen. Diese wird von innen einmal rundherum angebracht. Der Boden sollte dabei ausgelassen werden, damit das Hochbeet noch ausreichend belüftet wird und Wasser gut abfließen kann.

Befüllung

Der häufigste (Denk-)Fehler beim Bauen eines Hochbeetes liegt in der Annahme, dass das gesamte Innenvolumen des Beetes mit Erde gefüllt werden muss. Durch die sandwich-artige Schichtung des Füllmaterials und die anschließende Verrottung des geschichteten Materials entstehen Wärme und ein Nährstoffaustausch.
Generell gilt bei der Befüllung Folgendes:

  • Von unten nach oben hin wird das Füllgut des Hochbeets immer feiner.
  • Die Höhe der einzelnen Schichten richtet sich nach der Höhe des Hochbeets.
  • Die jeweiligen Schichten sind in etwa gleich hoch einzubringen.
  • Vor dem Schichten ins Hochbeet sollte das Füllmaterial einmal umgesetzt werden, damit Kleintiere, wie z.B. Insekten entfliehen können.
Schicht 1 (unten): grober Baum- & Strauchschnitt
Schicht 2: Fein gehäckselte Äste & Laub
Schicht 3: Kompost
Schicht 4: Pflanzerde
Erde ohne Torf-Zusatz verwenden
Fertig - Viel spaß beim Bepflanzen!

Schicht 1 (unten): grober Baum- & Strauchschnitt

Die erste und unterste Schicht im Hochbeet besteht aus groben Ästen und Sträuchern. Sie sind die Grundlage für eine entscheidende Funktion des Hochbeets: die Belüftung. Verwenden Sie hierfür dickere Äste, trockenen Strauchschnitt oder sogar kleinere Baumwurzeln. Durch die nachfolgende Befüllung und die Verrottung kann diese Schicht noch um einige Zentimeter absacken.  Wer dem vorbeugen möchte, sollte jede Schicht möglichst kompakt einfüllen. Dazu kann man in das Hochbeet steigen und die Schichten verdichten.

Schicht 2: Fein gehäckselte Äste & Laub

Auf die grobe Schicht an Ästen und Sträuchern kommt nun als zweites eine Schicht aus feinerem Grünschnitt, wie z.B. Laub, kleineren Ästen und Kraut.

Schicht 3: Kompost

Die dritte Schicht befüllen Sie mit Kompost. Die darin enthaltenen Bakterien und Pilze sorgen für eine schnelle Zersetzung der unteren Schichten und dienen zusammen mit den Nährstoffen als Grundlage für ein gutes Pflanzenwachstum. Besitzen Sie schon einen Kompost in Ihrem Garten, können Sie ihn in diesem Zuge gleich leeren und müssen dabei nicht einmal lange Wege zurücklegen. Ansonsten gibt es Kompost auch abgepackt in Garten- bzw. Baumärkten.

Schicht 4: Pflanzerde

In der obersten Lage können nun die Pflanzen wunderbar gedeihen. Verwenden Sie hier nährstoffreiche Blumenerde oder speziell geeignete Hochbeet-Erde. Achten Sie beim Kauf darauf, unbedingt Erde ohne Torf-Zusatz zu verwenden.

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