BUND-Landesverband Hamburg

Natürliches Vogelfutter sammeln

30. September 2022 | Nachhaltigkeit, Naturschutz, Umweltbildung, Öko-Tipp

Wer im Winter im eigenen Garten Vögel beob­ach­ten und auf das Füttern nicht verzichten will, kann bei einem herbstlichen Spazier­gang natürliches Vogelfutter sammeln.

Viele Beeren eignen sich gut für selbstgemachtes Vogelfutter.

Durch natürliches Futter vermeidet man die Verpackung und den Transport gekauften Futters sowie die Einfuhr und Verbreitung der ''Ambrosia-Pflanze".

Gerade das billige Vogelfutter aus Osteuropa ist häufig mit den Samen dieser ''Asthmapflanze" verseucht. Ihre Pollen sind aggressiv und lösen verstärkt Allergien aus.

Beeren, Körner, Kerne und Nüsse – ein vielfältiger Mix macht die Mischung

Beeren von Weißdorn, Holunder, Sanddorn, Eberesche und Schlehe sind besonders bei Amsel und Wacholderdrossel beliebt. Grünfink, Sperlinge und Dompfaff bevorzugen die Körner verschiedener Getreidesorten und die Samen von Gräsern, Kletten, Brennnesseln, Disteln, Ampfer und Löwenzahn. Auch Sonnenblumen­kerne, Kürbissamen, Bucheckern sowie Wal- und Haselnüsse werden gerne gefressen. Blau- und Kohlmeisen ernähren sich sowohl von Beeren als auch von Körnern.

Die Früchte sollten nicht in der Nähe von Straßen oder frisch gespritzten Feldern gesammelt werden. Bitte ernte an einer Stelle nicht alles ab, da den Vögeln hier sonst die natürliche Nahrungsquelle verloren geht. Die Beeren können eingefroren oder auf einem Kachelofen oder Heizkörper über mehrere Tage getrocknet werden. Das getrocknete Vogelfutter ist fertig, wenn sich die Beeren wie zähes Leder anfühlen und sie keine feuchten Stellen mehr aufweisen. Besonders haltbar wird das selbst gemachte Vogelfutter, wenn es in einem einfachen Leinenbeutel kühl und trocken aufbewahrt wird.

Generell gilt: Bei der Vogelfütterung sollte man maßvoll und sachgerecht vorgehen. Erst wenn die natürlichen Nahrungsquellen für Vögel knapp werden – also bei einer dauerhaft geschlossenen Schneedecke und anhaltendem Frost – sollte das Futter ausgestreut werden.

Sinnvoll ist das winterliche Füttern vor allem, wenn es dazu dient, Kinder und Erwachsene mit unserer vielfältigen Vogelwelt vertraut zu machen. Mit speziellem Vogelfutter für Körner fressende Gartenvögel können gezielt Haussperling, Dompfaff, Buchfink oder der Stieglitz an das Silo gelockt werden. Weichfutterfresser wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle kann man mit Obststückchen, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren erfreuen. Für Meisen schließlich sind die bekannten Meisenknödel sowie Drahtbehälter mit naturbelassenen Erdnüssen das richtige Angebot.

Aus gut getrockneten Kiefernzapfen selbst eine Futterquelle herstellen?

Geht ganz einfach: 300 g Kokosfett in einem Topf erhitzen (nicht kochen), 2 EL Speiseöl und 300 g gemischte Körner, wie oben beschrieben einrühren. Masse etwas erkalten lassen und Zapfen damit bestreichen. Mit einem Band zum Aufhängen versehen und Vögel erfreuen!

Weitere Infos zur Hamburger Vogelwelt

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb