BUND-Landesverband Hamburg

Internationaler Tag der Flüsse: Hamburgs Gewässern geht es schlecht

23. September 2023 | Alster, Lebendige, Elbe, Gewässer

BUND appelliert an den Hamburger Senat: Gewässerschutz-Maßnahmen weiterhin ungenügend

Anlässlich des Internationalen Tag der Flüsse am 24. September fordert der BUND Hamburg vom Senat deutlich mehr Anstrengungen zum Schutz von Hamburgs Gewässern. Elbe, Alster, Bille und unzählige weitere, kleine Flüsse schaffen Lebensräume für Pflanzen und Tiere und Erholungsgebiete für Menschen.

Linda Kahl, Referentin Tideelbe / Projekt Lebendige Alster, dazu:
„Nur, wenn wir unsere Gewässer schützen, werden sie auch weiterhin als blaues Netz quer durch Hamburg Lebens- und Erholungsräume schaffen. Dafür muss der Senat dringend mehr finanzielle und personelle Ressourcen für die Umsetzung von Gewässerschutz in der Hansestadt bereit stellen.“

Hamburgs Gewässern geht es schlecht. Das Ökosystem in der Tideelbe kämpft mit dem enormen Nutzungsdruck durch Hafen und Schifffahrt. Der gescheiterte Flussausbau führt zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten und die ständige Baggertätigkeit zur Trübung des Elbwassers. Die Belastungen für das Leben unter Wasser sind gravierend.

„Gerade bei der enorm belasteten Elbe sehen wir dringenden Handlungsbedarf. Was der Fluss braucht ist weniger Baggerei und mehr Flachwasserzonen, sonst ist die Elbe in einigen Jahren nur noch ein toter Kanal“, warnt Kahl.

Auch die kleineren Flüsse kämpfen zunehmend mit Sauerstoffmangel, Trockenperioden und den Eintragungen von Schad- und Nährstoffen. Nur die konsequente Umsetzung von Maßnahmen, wie sie etwa die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vorsieht, führen langfristig zu einem besseren Zustand von Hamburgs Flüssen. Dazu gehören die Wiederanbindung von naturnahen Auen und die Sanierung von Uferzonen. Vorhandene Überschwemmungsflächen und Feuchtwiesen müssen erhalten werden. Die Stadt muss ein flächendeckendes Monitoring von Eintragungen aus Industrie, Landwirtschaft und Regenwasser-/ Straßenabläufen sicher stellen, damit sie auf Grenzwertüberschreibungen sofort reagieren und so die schlimmsten Folgen verhindern kann.

Für Rückfragen: Lotta Repenning, BUND-Pressestelle, Tel. 040 600 387 12, 01523 3764910

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