BUND-Landesverband Hamburg

Streuobstwiese Gut Karlshöhe

Alte Obstsorten für die Umweltbildung.

Die Streuobstwiese liegt in Hamburg-Bramfeld zwischen offener Wohnbebauung. Sie ist Teil des Guts Karlshöhe, das von der Hamburger Klimaschutzstiftung betrieben wird. Der Zugang erfolgt über das Gut (Ausschilderung beachten). Öffentlicher Nahverkehr: Metrobus Linie 27, Haltestelle Gut Karlshöhe.

Erhalt alter Obstsorten

Die Streuobstwiese wird von Gut Karlshöhe und der BUND-Bezirksgruppe Wandsbek betreut. Sie ist Teil des Entdecker-Rundwegs, an dem verschiedene Lebensräume in der Natur und Sortenvielfalt anhand von alten Obstsorten beschrieben werden. Als Wichtigstes hierzu ist die Pflege der noch vorhandenen alten Obstbäume zu nennen und der Erhalt alter Obstsorten ist durch Neuanpflanzung zu gewährleisten.

Angebote zum Mitmachen

Die Obstwiese wird vom BUND ehrenamtlich betreut. Es gibt viele Möglichkeiten sich für die Streuobstwiese Karlshöhe zu engagieren:

  • Pflege der Streuobstwiese (Obstbaum und Gehölz-Schnitt, Wiesenpflege)
  • Apfelernte, Apfelsaft pressen im Rahmen von diversen Veranstaltungen
  • verschiedene Umweltbildungsangebote für Kindergärten und Schulklassen
  • Exkursionen und Führungen 

Wir treffen uns regelmäßig montags Nachmittag und freuen uns immer über tatkräftige Unterstützung. Du hast Lust mitzumachen? Dann melde Dich gern bei Nora unter streuobst(at)bund-hamburg.de.

Seltene Tier- und Pflanzenarten

Durch die extensive Nutzung der Obstwiese, seit Anfang der 1970er Jahre, konnte sich, im Verbund mit den übrigen Flächen des Guts Karlshöhe, eine große Artenvielfalt innerhalb des umgebenden Wohngebietes einstellen. Teichmolche und verschiedene Heuschreckenarten bewohnen die naturnahen Wiesenflächen zwischen den Obstbäumen. Hornissen nisten in Baumhöhlen der alten Apfelbäume. Diese sind auch die Lebensgrundlage der 61 xylobionten Käferarten, viele davon nur an Alt- und Totholz. 18 Käferarten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten, wie der seltene Baumschwammkäfer Mycephotagus populi. Zum Nachlesen hier der Bericht von 2011.  

Geschichte der Streuobstwiese

Versorgung eines Werk- und Armenhauses

Die Obstwiese wurde wahrscheinlich Anfang der 1920er-Jahre angelegt, nachdem das Gut Karlshöhe von der Stadt Hamburg gekauft wurde. Das ursprünglich als Geflügelfarm genutzte Gelände wurde zu einer Lehranstalt für Geflügelwirtschaft mit „Wettlegehof" erweitert. Zugleich diente es dem „Werk- und Armenhaus“ des Guts Farmsen als Arbeitsstätte. Es ist anzunehmen, dass die Obstwiese der Versorgung des Armenhauses diente.
Die landwirtschaftliche Nutzung des Guts Karlshöhe endete in den 1970er-Jahren, danach verfiel das Gut mehr und mehr. 1986 gründete sich der Trägerverein für ein „Umweltzentrum Karlshöhe" gegründet. Seit 1989 bis heute wurde das Gut Karlshöhe unter verschiedenen Namen  und Trägern als Institution für Umweltbildung betrieben. Von 2000 bis 2007 hatte der BUND-Landesverband Hamburg die Trägerschaft inne. Dem CDU-Senat waren die politischen Aktivitäten des BUND aber offensichtlich ein Dorn im Auge und so entschied die damalige Senatorin Herlind Gundelach, es wieder in die Trägerschaft der Stadt zurückzunehmen.

Seit 2011 gibt es auf Karlshöhe unter der Trägerschaft der Hamburger Klimaschutzstiftung ein vielfältiges Bildungsprogramm zu Umwelt, Natur und Klimathemen.

Seit Ende der 1980er-Jahre bis heute betreut die Bezirksgruppe Wandsbek des BUND die Streuobstwiese ehrenamtlich. Sie hat zahlreiche abgestorbene Obstbäume durch Nachpflanzungen, neben Äpfeln auch verschiedener Kirschen- und Pflaumenbäume, ersetzt und die Flächen regelmäßig gemäht und verbessert.  

90 Jahre alte Birnbäume

Die Streuobstwiese Karlshöhe ist in einem rechtwinkligen Raster von 12 m in Nord-Südrichtung und 6 m bis 9m in Ost-Westrichtung angelegt. Die Wiese war ursprünglich größer. Im Süden wurde ein Teil durch die Neuanlage eines Knicks, der unter anderem mit Kirschen bepflanzt wurde, abgetrennt. Alte Obstbäume sind dort nur noch teilweise vorhanden. Im Norden ist eine Reihe durch Konkurrenz mit höheren Bäumen abgestorben. Im Westen wurde bei der Neuanlage der Parkplätze eine Reihe Obstbäume gefällt. Im Zuge der Nachpflanzungen wurde eine neue Reihe mit 6m Abstand in Nord-Südrichtung angelegt. Im Norden und Osten ist die Wiese durch hohe Baumreihen begrenzt, nach Süden durch einen Knick geschlossen und nach Westen durch einen Maschendrahtzaun von den Parkplätzen und einen Metallzaun zur Straße Karlshöhe abgegrenzt.  

Das besondere an der Wiese ist, dass neben verschiedenen Apfel- und Pflaumenbäumen, noch Birnbäume der Sorte Köstliche von Charneux (in Norddeutschland Bürgermeisterbirne) aus der Erstbepflanzung um 1920 vorhanden sind. Nachgepflanzt wurde ein weites Spektrum von alten und regionalen Sorten von Obstgehölzen um die Sortenvielfalt zu fördern. Auf der Wiese stehen ca. 120 Bäume. Für die Wiese gibt es einen Bestandsplan mit allen bestimmten Sorten zum Herunterladen.  

Kontakt

Nora Kolter

Projekt Streuobstwiesen für Naturschutz und Umweltbildung in Hamburg
E-Mail schreiben Tel.: 040 / 600 387 14

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