BUND-Landesverband Hamburg

Kohlekraftwerk Moorburg

Das Steinkohlekraftwerk Moorburg ist Norddeutschlands Klimakiller Nr. 1 – noch! Ab dem kommenden Sommer soll das Milliardengrab des Energiekonzerns Vattenfall keine Kohle mehr im Hamburger Süden verbrennen.

Ausgequalmt!

Das Kohlekraftwerk Moorburg ist seit Sommer 2021 vom Netz

Das Kohlekraftwerk Moorburg ist abgeschaltet – kaum sechs Jahre nach seiner Inbetriebnahme. Was aussieht wie eine Entscheidung für Klimaschutz und Energiewende, ist ein industriepolitisches Armutszeugnis und ein finanzielles Desaster für das Unternehmen Vattenfall, den Staat und die Stadt. Richtig war die Abschaltung trotzdem.

Kritiker beklagen, dass anstelle von Moorburg andere, ältere Kraftwerke mit schlechteren Wirkungsgraden häufiger und länger laufen und damit mehr CO2 pro erzeugter Kilowattstunde emittieren würden. Umweltverbände würden dem Klimaschutz einen Bärendienst erweisen, allen voran der BUND mit seinen erfolgreichen Klagen gegen die Fernwärmeauskopplung in Moorburg und die Kühlung mit Elbwasser.

Klingt einleuchtend, ist aber auf ganzer Linie falsch. Entgegen dem Sprichwort „Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg ist ein Waisenkind", hat der Misserfolg des Kohlekraftwerkes Moorburg gleich mehrere Väter und Mütter.

In erster Linie gehört dazu Vattenfall selbst. Das Unternehmen plante das Kohlekraftwerk an der Elbe in einer Zeit, als längst absehbar war, dass CO2-Zertifikate nicht auf Dauer zu Schleuderpreisen zu haben sein würden. Verantwortlich für den Misserfolg war auch der damalige Hamburger CDU-Senat, allen voran Umweltstaatsrätin Herlind Gundelach, die bei Vattenfall eine Verdopplung der Kraftwerksleistung forderte und damit das wirtschaftliche Desaster vervielfachte.

Die Hauptverantwortung für Fehlinvestitionen in Kohlekraftwerke in ganz Deutschland trägt jedoch die Bundesregierung. Sie versäumte es, die Gesetzeslage so zu verändern, dass neue Kohlekraftwerke aus Klimaschutzgründen auch gegen den Willen von Kraftwerksbetreibern hätten verhindert werden können.

Es war daher genau richtig, dass der BUND Hamburg mit allen Mitteln versuchte, die Kraftwerksplanungen aufzuhalten, Schaden für Natur und Umwelt abzuwenden und dafür zu sorgen, dass die Kohleverbrennung in der Hamburger Fernwärme nicht auf Jahrzehnte festgeschrieben wird.

Einen hohen Preis für die ignorante Fehlplanung in Moorburg zahlen Vattenfall und die Steuerzahler*innen, aber auch der BUND, der mit teuren Gerichtsverfahren bis hin zum Bundesverwaltungsgericht zur Abschaltung des Kohlekraftwerks Moorburg beigetragen hat.

Doch es hat sich gelohnt und genau deshalb machen wir weiter. Die Energiepolitik ist der Schlüssel für mehr Klimaschutz und die Konflikte hören nicht auf. Der zögerliche Ausstieg aus dem Kohlekraftwerk Wedel, die Umstellung der Kohlefeuerung in Tiefstack, oder die zweifelhafte „Wasserstoffstrategie“ für die Industrie machen es nötig, dass er BUND sich weiterhin einmischt.

Unterstützen Sie uns dabei. Der Einsatz des BUND für den Klimaschutz darf nicht an den Kosten scheitern und jeder Euro zählt!

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