BUND-Landesverband Hamburg

Apfelzeit - Äpfel richtig lagern

28. September 2023 | Streuobstwiesen, Öko-Tipp

Herbstzeit ist Erntezeit. Obst fachgerecht lagern!

Für eine gesunde Ernährung ist Obst unverzichtbar. Oft aus Übersee importierte und mit Folien oder in Kunststoffschalen verpackte Ware, darunter auch Äpfel, Birnen oder Pflaumen führen wegen langer Transportwege leider zu unnötigen Umweltbelastungen. Hingegen ist das Angebot von ökologisch angebautem Obst aus der eigenen Region derzeit besonders groß.

Wir empfehlen sich für Herbst und Winter einen kleinen Vorrat regionaler Produkte anzulegen. Bei niedrigen Temperaturen – optimal sind vier Grad Celsius, stets über dem Gefrierpunkt – und hoher Luftfeuchtigkeit bei ausreichender Belüftung lassen sich zum Beispiel Äpfel und Birnen je nach Sorte zwischen zwei und fünf Monate lagern. Dafür eignen sich abgedunkelte Orte wie unbeheizte Keller, frostsichere Garagen, kühle Dachböden oder beschattete Gartenhütten. Erdkeller sind aufgrund der konstanten und niedrigen Temperatur besonders gut zur Lagerung geeignet. Kernobst sollte getrennt aufbewahrt werden. Die Früchte sollten, ohne sich zu berühren, mit dem Stiel nach unten, nebeneinander liegen. Das klappt am besten in flachen Holzkisten, sogenannten Apfelstiegen, in flachen Pappkartons oder in Schubladenregalen, auch Apfelhorde genannt. Falls das Lagern übereinander nicht vermieden werden kann, sollte eine Wellpappe dazwischen gelegt werden. Äpfel oder Birnen mit Druckstellen eignen sich nicht zur Einlagerung und sollten bei Sichtung aussortiert werden. Durch zum Beispiel Gitter kann das Obst vor Nagern geschützt werden. Nüsse sind kühl, trocken und dunkel zu lagern. Die ganzen Schalenfrüchte sind monatelang haltbar, während geschälte und geriebene Nüsse rasch verbraucht werden müssen, sie würden sonst verderben.

Hier einige Beispiele für Apfelsorten und ihrer Lagerfähigkeit:

Roter Eiserapfel - lagerfähig bis Juni

Boskoop - lagerfähig bis April

Berlepsch - lagerfähig bis Ende März

Danziger Kantapfel - lagerfähig bis April

Kaiser Wilhelm - lagerfähig bis April

Cox Orange – lagerfähig bis März

Stina Lohmann - lagerfähig bis Juli

Ontario - lagerfähig bis Mai

Klimabilanz

In die Klimabilanz von Äpfeln spielen verschiedene Faktoren:

  • Anbau: Auf Streuobstwiesen werden keine Düngemittel und Pestizide eingesetzt und die Äpfel von Hand geerntet und gesammelt – neben den Vorteilen für Tiere und Pflanzen, ist dies auch klimafreundlicher und weniger energieintensiv gegenüber Plantagen.
  • Transport: Hier ist die Entfernung und das Transportmittel zu beachten – grundsätzlich steigt die CO2 Belastung, je weiter die Äpfel transportiert werden müssen. Bei Transportmitteln (Schiff, LKW, Flugzeug) gibt es unterschiedliche Kapazitäten und Kraftstoffverbrauch.
  • Lagerung: Es gibt Apfelsorten, die wie oben beschrieben über mehrere Monate gelagert werden können und auch einige, sogenannte Winteräpfel, die im Herbst gepflückt werden und die erst während der Lagerung im Winter fertig reifen. Doch was ist mit den Äpfeln im Supermarkt, die als regional das ganze Jahr über verkauft werden? Diese werden oftmals unter speziellen und energieaufwändigen Bedingungen gelagert – gekühlt, mit konstanter Luftfeuchtigkeit, reduzierten Sauerstoff- und einem erhöhten CO2-Gehalt. Das kann sich bei einer Lagerung von mehreren Monaten schnell auf die Klimabilanz des Apfels auswirken und im Extremfall den regionalen Apfel klimaschädlicher als einen von Übersee importierten werden lassen.
  • Einkauf: Zu guter Letzt zählt noch unser Weg zum Supermarkt – wird dieser mit dem Auto zurückgelegt, erhöht sich der CO2 Ausstoß weiter.

Fazit: Regional und saisonal und am besten von der Streuobstwiese!

Wer Lust hat mehr über Hamburgs Streuobstwiesen und Apfelsorten zu erfahren, ist auf unseren Streuobstwiesen herzlich willkommen!

Zu den Streuobstwiesen

Mehr Informationen zur Lagerung von Äpfeln beim BUND Lemgo.

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